Die COVID-19-Pandemie begleitet uns mittlerweile länger als zwei Jahre. Während dieser Zeit sind wir auf viele Probleme gestoßen – sowohl im beruflichen Leben wie auch im privaten. Für viele ist eine grundlegende Umstrukturierung notwendig geworden. Man musste innerhalb eines kurzen Zeitpunktes Arbeitsabläufe neu gestalten, alle Live-Meetings auf Video-Calls umswitchen. Je nach Branche sind viele Geschäftsreisen nicht mehr möglich gewesen.
Familien mit Kindern sind von der Pandemie am stärksten betroffen worden. Viele Eltern mussten weiterhin arbeiten und parallel ihre Kinder beschäftigen, mit ihnen Hausaufgaben machen und ihnen viele andere Sachen beibringen, die normalerweise in Schulen bzw. in Kindergärten gelernt und gelebt werden.
Man war absolut unvorbereitet auf diese ganze Umstellung. Es war etwas, was viele von uns bis jetzt noch nie erlebt hatten. Einige Veränderungen waren eindeutig positiv, andere waren allerdings mit viel Stress verbunden. Der emotionale Zustand bei den meisten ist durch die veränderten Bedingungen in negativer Hinsicht beeinflusst worden. Burn-outs sind noch häufiger geworden, auch bei denjenigen, die grundsätzlich psychisch stabil sind.
Im Radio wurde mehrmals am Tag über Todesfälle berichtet – von Tag zu Tag mehr … Wir wussten alle, wie und unter welchen Bedingungen die Ärzte und Pflegekräfte auf Intensivstationen täglich geschuftet haben.
Irgendwann ist eine natürliche Müdigkeit eingeschlichen. Trotz der Gefahr krank zu werden, wollte man eine Lösung für den Alltag: Uns allen haben die sozialen Aspekte des Lebens gefehlt. Nun haben wir uns entspannt und nehmen die Krankheit nicht mehr ernst.
Wir wissen heute viel mehr über den COVID-Virus und die von ihm ausgehenden Gefahren. Für die meisten besteht tatsächlich keine Gefahr, dass unsere Gesundheit trotz des Virus ernsthaft beeinträchtigt wird, daher haben wir keinen Grund mehr zur Panik. Bei der Vorsorge sollte man nicht übertreiben, da wir mittlerweile eine recht zuverlässige Basis der Abschätzung der individuellen Risiken haben.
Es gibt aber Risikogruppen, die immer noch etwas aufmerksamer sein sollten. Anbei die Merkmale, die zu einem schweren Krankheitsverlauf führen können:
Alter ≥65 Jahre
Asthma
Krebs
Zerebrovaskuläre Erkrankungen
Chronische oder multiple Erkrankungen bei Kindern
Chronische Nieren- und Lungenerkrankungen
Lungenembolie, pulmonale Hypertension, Bronchiektasie, COPD)
Chronische Lebererkrankungen (Zirrhose, non-alcoholic fatty liver disease, alcoholic liver disease, autoimmune Hepatitis)
Diabetes
Herz-Probleme (z. B. Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankungen oder Kardiomyopathien)
HIV
Psychiatrische Konditionen (mood disorders including depression, schizophrenia spectrum disorders)
Neurologische Konditionen (dementia)
Obesity (BMI ≥30 kg/m2) and overweight (BMI 25 to 29 kg/m2), or ≥95th percentile in children
Schwangerschaft
Primäres Immunodefizit
Rauchen (aktiv und beendet)
Tuberkulose
Gebrauch von Kortikosteroiden oder von anderen immunsuppressiven Medikamenten
Unser Ziel ist es, den Menschen, die grundlegend gesund sind, zu sagen, dass man relativ entspannt durch die Pandemie durchkommen kann. Diejenigen, die zu den Risikogruppen gehören, sollen sich allerdings gut schützen. Teilweise hängt dieser Schutz von uns ab. Für die Raucher ist es eine Chance, mit schlechten Angewohnheiten aufzuhören und sich für ein gesünderes Leben zu entscheiden: mehr Sport zu treiben und am Wochenende Spaziergänge alleine oder mit Freunden zu unternehmen.
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